24.09.2013 - Kultur-Kaleidoskop rund um die Frankfurter Buchmesse

 

Der Kulturdezernent
Prof. Dr. Felix Semmelroth

PRESSEINFORMATION
24.09.2013

Kultur-Kaleidoskop rund um die Frankfurter Buchmesse
OPEN BOOKS, Literatur im Römer und ein vielseitiges Rahmenprogramm zum Ehrengast Brasilien zünden ein Feuerwerk der Kultur

„Frankfurt als zentrale Buchmesse-Stadt Europas hat eine mehr als 500-jährige Tradition. Unabhängig ob Verleger, Buchhändler, Autoren oder Filmproduzenten – das kulturelle Ereignis beschränkt sich nicht auf das Messegelände sondern das Kultur-Kaleidoskop rund um den Ehrengast Brasilien spiegelt sich in der ganzen Stadt. Dank des Engagements der städtischen Kultureinrichtungen ist ein anspruchsvolles und vielseitiges Programm entstanden, welches das breite kulturelle Spektrum Brasiliens präsentiert“, erklärt Kulturdezernent Prof. Semmelroth. „Besonders freue ich mich, dass das Lesefest OPEN BOOKS in diesem Jahr sein fünfjähriges Jubiläum feiert und mit seiner großen Anziehungskraft zu einem Erfolgsformat avanciert ist. Das Kulturamt bietet Verlagen und Autoren eine Bühne im Herzen unserer Stadt. Auch die literarische Traditionsveranstaltung „Literatur im Römer“ lädt das Publikum ein, sich an den deutschsprachigen Neuerscheinungen des Herbstes zu erfreuen“, informiert der Kulturdezernent.

Offizielle Vertragsunterzeichnung des Ehrengastlandes der Frankfurter Buchmesse Brasilien 2013 © Dezernat für Kultur und Wissenschaft Stadt Frankfurt am Main

Die Vielfalt der Kulturveranstaltungen in Frankfurt, die die Frankfurter Buchmesse und ihren Ehrengast in diesem Jahr begleiten, reicht von Ausstellung, Lesung, Konzert, Film, Vortrag über Tanz- und Performance bis hin zu einem Kinder- und Jugendprogramm des Struwwelpeter-Museums. Mehr als 20 Kultureinrichtungen haben in Zusammenarbeit mit dem diesjährigen Buchmesse-Ehrengast sowie brasilianischen Kunst- und Kulturschaffenden ein hochkarätiges Programm auf die Beine gestellt, welches die Vielfalt der kulturellen brasilianischen Ausdrucksformen aufzeigt. In Frankfurt, wo der Dialog der Kulturen ganz groß geschrieben wird, können die Besucherinnen und Besucher der mehr als 100 Veranstaltungen am internationalen Diskurs teilhaben und in kommunikativer Atmosphäre viel Neues entdecken.


Ausstellungen

Ein konkretes Bild der zeitgenössischen Kunst Brasiliens kann man sich in den Frankfurter Ausstellungshäusern machen. Ausgehend von der Fassade der Schirn ist im gesamten Frankfurter Stadtraum im Rahmen der Ausstellung „Street-Art Brazil“ die Vielfalt der brasilianischen Graffitikunst zu bestaunen. Ab dem 2. Oktober wird im Rahmen der Ausstellung „Brasiliana. Installationen von 1960 bis heute.“ das Innere der Schirn zu einem Erlebnisparcours der künstlerischen Installation in spezifisch brasilianischer Ausprägung.

Das Deutsche Architekturmuseum zeigt mit der Gruppenausstellung „Nove Novos – Neun Neue. Emerging Architects from Brazil“ ein Portfolio ausgewählter Architekturbüros, die Bauten von privaten Wohnungen über Verwaltungs- und Gewerbebauten, Sportstätten sowie bis hin zu Museen realisieren.

Mit der Ausstellung „Alexandre Wollner. Grafikdesign aus Brasilien“ im Museum Angewandte Kunst wird dem Künstler Wollner, der einen enormen Einfluss auf die Designerszene Brasiliens besitzt, erstmalig eine große Schau in Europa gewidmet.

Der Portikus bringt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stimmen aus 16 Jahren „Capacete“ zusammen.

Die bislang umfassendste Retrospektive des brasilianischen Künstlers der Nachkriegszeit mit selbigen Namen „Hélio Oiticica. Das große Labyrinth“ im Museum für Moderne Kunst präsentiert Arbeiten aus allen Werkphasen. Ergänzt wird die Ausstellung um drei begehbare Außenskulpturen, die im Palmengarten zur Interaktion einladen.

Das Haus am Dom zeigt in seiner Fotoausstellung „Ausenc.as Brasil“ Aufnahmen, die dem Betrachter in ausweichlicher Schärfe die Auswirkungen einer Militärdiktatur in den Gesichtern Angehöriger von Betroffenen aufzeigen.

Die von der Deutschen Nationalbibliothek gezeigte Ausstellung „…mehr vorwärts als rückwärts schauen… - Das deutschsprachige Exil in Brasilien 1933-1945“ bietet einen Einblick in den Werdegang der Flüchtlinge des Nationalsozialismus, vor allem ihre Integration in die brasilianische Gesellschaft.

„Why should I go to Brazil? sehnsucht.albtraum.wirklichkeit” ist das Thema einer Gruppenausstellung von deutschen und brasilianischen Künstlern im Projektraum basis gezeigt von dem Verein Eulengasse. Der Verein präsentiert in seiner zweiten Ausstellung „Architekten- und Künstlerportraits Sao Paolo, Brasilien“ Fotografien von Andrea Altemüller.

Die vielseitige brasilianische Künstlerin Regina Silveira stellt in der Ausstellung „Wild House“ aus. Dabei wird die Architektur des Main Palais durch ihre Intervention virtuell verändert, die Installationen ziehen sich durch das gesamt Gebäude.

Zu den Ausstellungen gibt es ein reiches Programm u.a. mit Führungen, Vorträgen, Musik, Workshops und brasilianischen Attraktionen.
 

Film

Einblicke in Brasiliens Filmschaffen ermöglicht das Filmprogramm des Deutschen Filmmuseums, welches über einen Monat hinweg 20 brasilianische Filme zeigt. Dabei werden zwei Schwerpunkte gesetzt: Neben aktuellen Filmen und Tendenzen stehen einige der großen Klassiker auf dem Programm, die Ende der 1960er Jahre auf Grund von Zensur als Historienfilme, Metaphernkino (Macunaima) und Literaturverfilmungen entstanden.

Auch das Künstlerhaus Mousonturm veranstaltet ein dreitägiges Filmprogramm mit ausgesuchten brasilianischen Dokumentarfilmen in der Lindenberg Kino-Lounge.
 

Musikveranstaltungen/Theater/Tanz/Performances

An der Bandbreite der musikalischen und performativen Veranstaltungen ist erkennbar, welche besondere Stellung diese künstlerischen Formate im kulturellen Leben Brasiliens einnehmen.

Der Mousonturm hat sich über das Filmprogramm hinaus zum Zentrum eines brasilianischen Kulturfestivals erklärt und wird vom 3. bis 13. Oktober in Zusammenarbeit mit der nationalen Kunststiftung Funarte 10 Tage lang Aufführungen, Installationen und künstlerische Interventionen, Lesungen, Workshops, Debatten, Konzerte und Partys präsentieren. Dabei werden die Größen der brasilianischen Kulturszene vertreten sein: Bruno Beltrão, Brasiliens erfolgreichster Choreograph und seine den HipHop in zeitgenössisches Tanztheater transformierende Grupo de Rua aus Niterói kommen nach Frankfurt, die Autorin und Regisseurin Christiane Jatahy aus Rio de Janeiro zeigt ihre radikale Strindberg-Verspeisung Julia, hochgelobt auf vielen diesjährigen Festivals von Brüssel bis Wien, Felipe Hirsch aus Curitiba puzzelt gleich mit einem guten Dutzend neuer Texte und José Fernando de Azevedo verwandelt mit seinem Teatro de Narradores das Ostend in ein Stück São Paulo.

Weitere Veranstalter sind beispielsweise der Portikus, die Brotfabrik und der Verein Eulengasse.
 

Lesungen

Noch bevor die Frankfurter Buchmesse beginnt, bietet das dreitägige Literaturprogramm „Literarisches Forum“ am Mousonturm einen lebendigen und umfassenden Einblick in die zeitgenössische brasilianische Dramatik. Die täglichen Lesungen bilden in ihrer experimentellen Erzählstruktur den Kern des Programms. Ein Workshop für junge Dramatik und abendliche Talks bieten dem Publikum die Möglichkeit, ihre Eindrücke zu diskutieren.

Der Verein Kultur & Bahn engagiert sich besonders mit einer Literatur-Matinée im Frankfurter Hauptbahnhof und der Literaturreihe „Brasilianische Stunde“.

Viele weitere, spannende Lesungen halten für jeden Literaturgeschmack etwas bereit. Die brasilianische Literatur ist in voller Bandbreite im Literaturhaus und im Haus am Dom, in der Deutschen Nationalbibliothek und im Portikus, in der Romanfabrik sowie im Union International Club zu erleben. Es ist die Mischung, die den Reiz der Lesungen in der ganzen Stadt ausmacht.

Über das Rahmenprogramm zum Ehrengast Brasilien hinaus werden zur Buchmesse die Literaturveranstaltungen OPEN BOOKS und „Literatur im Römer“ ein Hauptanziehungspunkt für Buch- und Literaturinteressierte in Frankfurts Innenstadt sein.

OPEN BOOKS 2013 findet zum fünften Mal als Begleitprogramm zur Frankfurter Buchmesse statt und öffnet seine Pforten vom 8. bis 12. Oktober. Mit 110 Veranstaltungen und 130 beteiligten Autorinnen und Autoren ist das Lesefest zur Buchmesse die Bühne der Gegenwartsliteratur in der Stadt. 70 Verlagshäuser aus Frankfurt, Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen das Angebot der Stadt Frankfurt und stellen das Neueste aus ihren Herbstprogrammen vor. Zentrum von OPEN BOOKS ist der Frankfurter Kunstverein mit der deutschsprachigen Belletristik, zudem finden ausgewählte Lesungen in der Heussenstamm-Galerie, im Haus des Buches und in der Margarete / Fenster zur Stadt statt. Im Orange Peel präsentiert die „Lyriknacht zu Musik“ Poesie. Das Haus am Dom präsentiert das Sachbuchprogramm, in der Nikolaikirche der evangelisch-lutherischen St. Paulsgemeinde ist die internationale Literatur zu finden. Wolfgang Herles, Moderator und Redaktionsleiter der ZDF- Literatursendung „Das blaue Sofa“, stellt fest:„ Die Begegnung war für den Frankfurter Dichter Goethe ‚höchstes Liebesglück‘. Höchstes Leseglück versprechen dagegen die Autoren, die das Blaue Sofa präsentiert. In diesem Jahr haben wir für unser Programm bei dem Frankfurter Lesefest OPEN BOOKS sechs der wichtigsten Autoren dieser Buchmesse eingeladen. Zusätzlich zu unseren knapp achtzig Autorengesprächen auf unserem Blauen Messe-Sofa (Übergang Halle 5.1. zu 6.1.) gehen wir gern an zwei Abenden zu den Lesern in die Stadt: Am Messedienstag eröffnet das Blaue Sofa Open Books im Chagallsaal mit Terézia Mora, Leon de Winter, Michael Krüger, Clemens Meyer und dem noch unbekannten Gewinner des Deutschen Buchpreises. Am Freitag habe ich Martin Walser auf unsere blaue „Ruhmesrampe“ (Spiegel) eingeladen, um mit ihm über seinen Roman „Die Inszenierung“ zu sprechen (Haus des Buches, 20 Uhr).

Mit OPEN BOOKS holen die Stadt Frankfurt und der Hessische Rundfunk die Buchmesse in die Stadt. "Uns, dem Club Bertelsmann, Deutschlandradio Kultur und das ZDF, ist diese Partnerschaft wichtig, denn wir erleben immer wieder, dass die beste Leseförderung darin besteht, wenn Autoren und Leser sich begegnen und ins Gespräch kommen", so Kulturdezernent Prof. Semmelroth.

LITERATUR IM RÖMER ist eine feststehende Größe im Frankfurter Kulturkalender und findet am 9. und 10. Oktober in den Römerhallen mit belletristischem Schwerpunkt statt. Eine hochkarätige Auswahl an deutschsprachigen Romanen wird im Rahmen kurzweiliger Gespräche vorgestellt. Dabei sind am Mittwoch: Roman Ehrlich, Norbert Gstrein, Otto de Kat, Olga Martynova, Terézia Mora, Marion Poschmann, Matthias Politycki und Uwe Timm. Es moderieren Sigrid Löffler und Gerwig Epkes (SWR2). Am Donnerstag moderieren Cécile Schortmann und Alf Mentzer (hr2-kultur). Teilnehmen werden Thomas Glavinic, Lena Gorelik, Georg Klein, Brigitte Kronauer, Andreas Maier, Annette Pehnt, Hans Pleschinski sowie Peter Stamm.

Nähere Informationen:
Ausführliche Detailinformationen und Fotomaterial zu den verschieden Programmangeboten gibt es auf den Webseiten der Kulturinstitutionen oder unter www.buchmesse.de/de/ehrengast sowie speziell zu den Literaturfestivals der Stadt unter www.openbooks-frankfurt.de sowie zu Literatur im Römer unter www.kultur-frankfurt.de in der Rubrik „Literatur“.

Ansprechpartnerin Rahmenprogramm allgemein:
Antje Runge
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dezernat Kultur und Wissenschaft, Stadt Frankfurt am Main
Tel: (069) 212 400 23
antje.runge@stadt-frankfurt.de

Ansprechpartnerin OPEN BOOKS und Literatur im Römer:
Dr. Sonja Vandenrath
Leiterin des Referates Literatur
Kulturamt, Stadt Frankfurt am Main
Tel: (069) 212 360 91
sonja.vandenrath@stadt-frankfurt.de

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