24.01.2022 - Frankfurt trauert um Emil Mangelsdorff

Der Oberbürgermeister
Peter Feldmann

Die Bürgermeisterin
Dr. Nargess Eskandari-Grünberg

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
24.01.2022

Frankfurt trauert um Emil Mangelsdorff

Mit Trauer und Erschütterung hat die Stadt Frankfurt die Nachricht vom Tod des großen Jazzkünstlers Emil Mangelsdorff aufgenommen.

Der in Frankfurt geborene Musiker hat sich Zeit seines Lebens dem Jazz und seiner Entwicklung mit großer künstlerischer Kraft und Leidenschaft verschrieben. Er gehörte zu den wichtigsten und profiliertesten Jazzmusikern Deutschlands und hat die Jazzgeschichte des Landes mitgeschrieben. Mit seiner Musik hat er unzähligen Menschen Freude und Inspiration bereitet.

„Emil Mangelsdorff war nicht nur ein herausragender Musiker, war nicht nur wegweisend für den Jazz und prägend für seine Heimatstadt Frankfurt — mit ihm verlieren wir auch einen Zeitzeugen der Nazizeit, der am eigenen Leibe spürte, was es hieß sich als Künstler dem Regime zu widersetzen. Wir werden ihn und seine wunderbare Jazz-Musik weiter in unseren Herzen tragen.“ würdigte ihn Oberbürgermeister Peter Feldmann.

Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg ergänzt:„Als Mensch und als Musiker werde ich Emil Mangelsdorff sehr vermissen. Sich als Zeitzeuge unermüdlich für Freiheit, Kultur und Vielfalt einzusetzen, war ihm ein ebenso großes Anliegen wie die Musik selbst.“

Emil Mangelsdorff beeindruckte nicht nur als bedeutender Jazzsaxophonist. Er war ein aufrechter Demokrat, der das kulturelle Leben in der Stadt Jahrzehnte nachhaltig mitgestaltet hat. Als Zeitzeuge, der in seiner Jugend von den Nationalsozialisten für sein Engagement als Jazzmusiker bestraft wurde, erreichte er mit seinen Gesprächskonzerten seit vielen Jahren zahllose junge Menschen, um sie auf überzeugende Art zur Reflektion über die NS-Zeit zu bewegen und sie für die Bedeutung freiheitlicher und demokratischer Grundwerte zu sensibilisieren.

Tief betroffen zeigte sich Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig:
„Frankfurt verliert eine Musiklegende. Gemeinsam mit seinem Bruder Albert hat Emil Mangelsdorff die deutsche Jazzlandschaft über Jahrzehnte geprägt. Seine früh geweckte Leidenschaft für den afro-amerikanischen Musikstil gründete auf einem tief verwurzelten Freiheitsverständnis. Schon sein Bedürfnis nach künstlerischer Entfaltung brachte ihn in Konflikt mit dem nationalsozialistischen Regime, das ihm heftige Repressionen wie Gefängnisaufenthalt und einen Kriegseinsatz an der Ostfront aufzwang. Diese Erfahrungen waren für ihn so einschneidend, dass er jungen Menschen davon berichten wollte. Als Zeitzeuge erinnerte er uns stets daran, dass künstlerische Freiheit eine unverzichtbare Grundlage einer pluralistisch-demokratischen Gesellschaft ist. Emil Mangelsdorff wird uns fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie."

Trotz seiner internationalen künstlerischen Erfolge blieb Emil Mangelsdorff seiner Heimatstadt Frankfurt verbunden und trug mit seiner vielfältigen künstlerischen Arbeit seit Jahrzehnten zum pulsierenden Frankfurter Kulturleben bei. Ob als virtuoser Musiker, als Komponist und Bandleader, ob als begeisternder Musiklehrer oder verantwortungsvoller Zeitzeuge, er hat die Frankfurter Stadtgesellschaft durch sein vorbildliches Engagement in herausragender Weise geprägt.

Die Stadt Frankfurt am Main wird dem Verstorbenen stets ein ehrendes Gedenken bewahren.


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