22.05.2024 - 55. Römerberggespräche: Deutsche Erinnerungskultur nach dem 7. Oktober – Zwischen Staatsräson und universellem Recht

 

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
22.05.2024

55. Römerberggespräche: Deutsche Erinnerungskultur nach dem 7. Oktober – Zwischen Staatsräson und universellem Recht

Sie sind eine feste Institution der Debattenkultur Deutschlands: die Römerberggespräche. Zwei Mal im Jahr beschäftigt sich die Veranstaltungsreihe mit politischen, kulturellen und intellektuellen Themen der Gesellschaft. Die Frühjahrsausgabe findet am 25. Mai im Chagallsaal des Schauspiel Frankfurt statt, der Eintritt ist wie immer frei. Von 10 bis 17 Uhr versammeln sich bedeutende Expertinnen und Experten, um mit den Bürgerinnen und Bürgern über das Thema „Deutsche Erinnerungskultur nach dem 7. Oktober – Zwischen Staatsräson und universellem Recht“ zu diskutieren.

Im Programmtext heißt es dazu: Die Einzigartigkeit der Shoa und die besondere Verantwortung Deutschlands gehören zum Identitätshaushalt der alten Bundesrepublik: Aus dem millionenfachen Mord an den europäischen Juden und Jüdinnen ergibt sich der Schutz jüdischen Lebens als Ultima Ratio bundesdeutscher Innen- und Außenpolitik. Spätestens seit dem 7. Oktober, dem Massaker der Hamas in Israel und dem darauffolgenden Krieg in Gaza zeigt sich, dass diese – nicht zuletzt im Historikerstreit der Jahre 1986 und 87 – mühsam errungene Erinnerungskultur nicht mehr als unhinterfragbare moralische Ressource taugt.

Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur: „Die Römerberggespräche sind seit Jahren ein unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Debattenkultur. Die Themensetzung der diesjährigen Frühjahrsausgabe unterstreicht, dass die Römerberggespräche sich nicht scheuen, auch schmerzhafte Konflikte unserer Gesellschaft zu debattieren. Selten waren die Auseinandersetzungen um eine angemessene Erinnerungskultur hitziger als angesichts der aktuellen Lage in Nahost. Es ist daher dringend notwendig, Argumente und Einsichten zu sortieren, statt unsere Verantwortung voreilig über Bord zu werfen. Ich freue mich sehr, dass die Römerberggespräche diesen wichtigen Dialog über die Aktualität der Erinnerungskultur voranbringen.“

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig führt weiter aus: „Erneut beweisen die Römerberggespräche das richtige Gespür bei der Themenauswahl. Mit den Fragen zu einer zeitgemäßen Erinnerungskultur leisten sie einen sehr wichtigen Beitrag zu einem an vielen Stellen leider vergifteten Diskurs dieser Tage. Dafür bin ich außerordentlich dankbar.“

Und Prof. Dr. Dr. Miloš Vec, Vorsitzender der Römerberggespräche e.V. ergänzt: „Wir freuen uns, namhafte Expertinnen und Experten für die 55. Römerberggespräche gewonnen zu haben und erwarten ein breites Panorama von Perspektiven, unterschiedliche Zugänge und auch kontroverse Ansichten, wenn es um eine zeitgemäße Erinnerungskultur und gelungene Aufarbeitung in unserer pluralen Gesellschaft geht. Das Thema ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, aber weder in den Analysen noch in den Handlungsempfehlungen besteht Einigkeit. Umso mehr ist das Gespräch nötig, und auch dieses Mal wird es wieder viel Raum für Austausch zwischen Publikum und Podium geben.“

Informationen zum Programmablauf und den Referentinnen und Referenten gibt es unter https://www.roemerberggespraeche-ffm.de/. Die Veranstaltung von 10 bis 17 Uhr statt und wird moderiert von Hadija Haruna-Oelker (Journalistin) und Alf Mentzer (Leiter der Literaturredaktion von hr2-kultur). Das hochkarätige Programm ist in Zusammenarbeit der Römerberggespräche e.V. mit dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität und weiteren Partnern entstanden. Die Veranstaltung wird außerdem unterstützt vom Land Hessen, dem Ministerium Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt. Diese fördert die Römerberggespräche mit 23.000 Euro jährlich.
 

Dezernat Kultur und Wissenschaft
Pressesprecherin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit
Jana Kremin
Hausanschrift: Brückenstraße 3-7, 60594 Frankfurt am Main
Telefon: 069 – 212 492 32; Fax: 069 – 212 97 492 32
E-Mail: jana.kremin@stadt-frankfurt.de

Kontakt für Journalisten:

Pressestelle

Jana Kremin

Tel.:
(069) 212 49232
Fax:
(069) 212 9749232
Email: