17.12.2013 - Grundsteinlegung für den Neubau des historischen museums

 

historisches museum frankfurt

Der Bürgermeister
Olaf Cunitz

Der Kulturdezernent
Prof. Dr. Felix Semmelroth

PRESSEINFORMATION
17.12.2013

Grundsteinlegung für den Neubau des historischen museums

Endlich war es soweit, der Grundstein für den Neubau des historischen museums frankfurt wurde gelegt! Eine eigens angefertigte Kartusche aus Kupfer mit der Gravur „Grundsteinlegung am 17.12.2013 Neubau des Historischen Museums Frankfurt“, wurde um 14:30 Uhr Frankfurter Ortszeit unter einer Bodenplatte des zukünftigen Museumsneubaus versenkt. Gefüllt ist die Kartusche mit Plänen für den Umbau, Münzen sowie den tagesaktuellen Zeitungen Bild, Frankfurter Rundschau, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Frankfurter Neue Presse. Die Münzen haben einen symbolischen Wert, eine ist von 1878, dem Gründungsjahr des Historischen Museums, zwei andere – ein Zwei-Euro-Stück und ein Fünf-Cent-Stück – sind von 2013, dem Jahr der Grundsteinlegung des Neubaus.

Animation Neubau Historisches Museum Frankfurt

„Bereits im Herbst 2014 wird Richtfest sein und Ende 2015 steht der Rohbau. Dann folgt der Innenausbau und im Frühjahr 2017 kann das neue Museum eröffnet werden – eines der bedeutendsten Stadtmuseen der Welt, gleichauf mit Hochkarätern wie in Amsterdam, Liverpool, Taipei oder New York!“, freut sich Museumsdirektor Jan Gerchow. In seiner Begrüßungsrede vor rund 150 geladenen Gästen, die anlässlich dieses denkwürdigen Ereignisses im Leopold Sonnemann-Saal erschienen waren, betonte er nochmals eines der wichtigsten Ziele des neuen Museumskonzepts: einen zentralen Ort für die Bürger und Besucher, für die Geschichte und Kultur der Stadt zu schaffen.

„Museen sind entscheidende Institutionen der Reflexion, der Identitätsprüfung und der Identitätsfindung. Erinnern und Bewahren sowie die wissenschaftliche Auseinandersetzung von Geschichte ist die Basis für jegliche Handlung in der Gegenwart und gesellschaftliche Teilhabe. Der Siegerentwurf für den Neubau des Historischen Museums untersteht einem zentralen Begriff: der Kontinuität. Prägende Elemente des historischen Stadtraums finden eine ausgeprägte Betonung in der Architektur des Museums, Kontinuität wird somit in die Gegenwart überführt. Mit dem Neubau an dieser historischen Stelle entsteht ein Erinnerungsort inmitten unserer Stadt, an dem sich Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft mit ihrer Geschichte identifizieren können, “ ergänzte Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth.

Auch Bürgermeister und Dezernent für Planen und Bauen, Olaf Cunitz, zeigte sich in freudiger Erwartung. Prof. Dr. Felix Semmelroth nahm in seiner Rede auf die 800 Jahre alte Stadt Frankfurt als Kultur- und Messestadt Bezug und betonte die Wichtigkeit eines Stadtmuseums, das mit dem neuen historischen museum frankfurt gegeben wäre.

Bürgermeister Cunitz blickte in die Zukunft des Neubaus mit Betonung auf die Architektur und Bausubstanz: „Die Bodenplatte ist fertig gegossen und wir haben einen wichtigen Meilenstein für die Errichtung des Neubaus für das Historische Museum Frankfurt erreicht. Mit der geplanten Eröffnung im Jahr 2017 wird sich der Gesamtkomplex aus Neubau am Römerberg und historischen Bauten am Mainufer als hochmodernes Stadtmuseum des 21. Jahrhunderts präsentieren. Der Entwurf der international renommierten Architekten Lederer Ragnarsdóttir Oei gibt eine überzeugende Antwort darauf, wie man heute an solch einem historischen Standort baut. Es ist eine Architektur, die sich nicht an schnelllebigen Moden orientiert, sondern die mit Einfühlungsvermögen und historisch fundiertem Wissen eine Formensprache entwickelt, die verständlich, zeitlos und gleichzeitig von großem Raffinement gekennzeichnet ist. Ich bin überzeugt, dass wir heute den Grundstein für ein Bauwerk legen, das nicht nur der Frankfurter Stadtgeschichte eine außergewöhnliche Heimat bietet, sondern auch ein architektonisches Zeichen setzt – als Beitrag zur Baukultur für das moderne Frankfurt.“

Ein archäologischer Sensationsfund, wie die über 800 Jahre alte Staufische Hafenmauer, ist zunächst nicht mehr anzunehmen. Sie war nach fast vier Jahren Bauzeit verantwortlich für eine Verzögerung von anderthalb Jahren und wird jetzt in den Neubau der Stuttgarter Architekten von Lederer Ragnarsdóttir Oei sichtbar integriert. Zu dem bisherigen Gebäudeensemble aus den verschiedensten Epochen – vom 12./13. bis zum 20. Jahrhundert – gesellt sich nun damit eines aus dem 21. Jahrhundert. Der alte Saalhof wird mit einem kleineren Anbau ergänzt und gegenüber, angrenzend an die Nikolaikirche, ein großes Ausstellungshaus errichtet. Damit wird dem historischen museum frankfurt dringend benötigter Raum gegeben: 3.000 Quadratmeter für ständige Präsentationen und 1.000 für Wechselausstellungen. Insgesamt wird die Präsentationsfläche von 3.200 auf 6.000 Quadratmeter erweitert.

Die kommenden Dauerausstellungen „Frankfurt Einst?“ und „Frankfurt Jetzt!“ widmen sich Fragen der Vergangenheit und Gegenwart der Stadt und sollen die Besucher aktiv einbinden. So entsteht ein neues Stadtmuseum, was sich auch besser und differenzierter an die beiden wichtigsten Zielgruppen wenden kann: Touristen aus aller Welt genauso wie Menschen aus Frankfurt und seiner Region. Die kulturelle Vielfalt der Bewohner, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, ob groß oder klein, hat mit dem Leben in dieser Stadt einen gemeinsamen Nenner. Das neue Museum soll daher in Zukunft eine Institution des Lernens und des Austauschs sein.

Zukunftsweisend ist auch das Gebäude selbst. Der Entwurf der Fassaden aus Mainsandstein und Naturputz, dazu mit Naturschiefer gedeckte Satteldächer, fügt sich ästhetisch harmonisch in die Altstadt ein, weil er den neu entstehenden Museumsbau in Beziehung zu den nahe gelegenen historischen Großbauten wie Römer, Dom und Karmeliterkloster setzt. Gleichzeitig wird durch die Anordnung des Neubaus eine neue, eigentlich die ursprüngliche, Blickachse vom Römerberg auf den Rententurm bis hin zum Mainufer gewonnen. Dies ist aber nur eine von unzähligen Aussichten, die der Neubau bieten wird. Vom lichtdurchfluteten Dachgeschoss des größeren der zwei Bauwerke können zukünftige Museumsbesucher einen unverstellten Panoramablick auf die Stadt genießen. Für solche, die es lieber bodenständig mögen, bietet der entstehende Museumsbau ein unterirdisches Wegesystem, das die zwei neuen Gebäudeteile miteinander verbinden wird. Höchste energetische Anforderungen als auch der Einsatz innovativer Technik innerhalb der Ausstellungsräum werden es zum Publikumsmagneten werden lassen.

Unter den vielfachen Aussichten und Ansichten, die der zukünftige Museumsbau eröffnet, ist jene einer Neukonzeption des historischen museum und somit inhaltlich veränderten Positionierung die bedeutendste. Als zentrales Stadtmuseum für Frankfurt am Main will das historische museum mit den neu gebauten Ausstellungsräumen nicht nur über die lebhafte Geschichte einer der bedeutendsten Großstädte der Republik informieren, sondern Besucher aller Herkunft dazu einladen, sich mit der Stadt auseinanderzusetzen und somit aktiv an der Gestaltung des zukünftigen Frankfurt mitzuwirken. In Form des Stadtlabor unterwegs unterhält das historische museum ein experimentelles Konzept, das die Teilhabe von allen Menschen der Frankfurter Stadtgesellschaft an der Entwicklung ihrer Stadt fördert und somit der Innovation einen Spielraum gibt. Zeugnisse davon werden in die interaktive Ausstellung Frankfurt Jetzt! fließen, die auf rund 1.000 qm Fläche im großen Ausstellungshaus den Besucher auch fortdauernd zu aktiver Mitwirkung an der Stadtentwicklung motiviert.

Welche Bilder von Frankfurt am Main existieren in den Köpfen ihrer Bewohner? Und welchen Eindruck möchte die Stadt nach außen, respektive an die vielen Besucher und Touristen der Mainmetropole geben? Auf 2.000 qm Ausstellungsfläche unterbreitet Frankfurt Einst? vier unterschiedliche Entwürfe, die sich an der Stadtgeschichte orientierend jeweils einen für Frankfurt markanten Aspekt herausgreifen.

Unauflösbar mit der Stadt Frankfurt am Main verbunden, möchte das historische museum durch seine Neukonzeption und den von nun an sichtlich wachsenden Neubau nicht nur die Stadtentwicklung repräsentieren, sondern einen Ort des Austausches und der Identifikation bieten.

Dank des Vertrauens von Stadtparlament und Magistrat sowie der Zusammenarbeit mit den Architekten von Lederer Ragnarsdóttir Oei, den vielen anderen beteiligten Fachplanern, den Baufirmen, dem städtischen Hochbauamt und dem Kulturamt entsteht in Frankfurt ein neues und aufregendes Stadtmuseum, das so vielfältig und interessant ist, wie seine Bewohner selbst!


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