17.04.2019 - Forschungsergebnisse zur Zwangsarbeit im KZ-Außenlager Katzbach in Frankfurt vorgestellt

 

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig


PRESSEINFORMATION

17.04.2019

Forschungsergebnisse zur Zwangsarbeit im KZ-Außenlager Katzbach in Frankfurt vorgestellt

Die Stadt Frankfurt beauftragte 2018 das Fritz Bauer Institut mit der Erforschung der Geschichte des Konzentrationslagers „Katzbach“ in den Adlerwerken. Die mit der historischen Studie betraute Historikerin Dr. Andrea Rudorff hat am Mittwoch, 17. April, im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung des Kulturdezernats und des Fritz-Bauer-Instituts ihre Forschungsergebnisse vorgestellt. Zur Veranstaltung begrüßten Stadträtin Elke Sautner in Vertretung von Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig und Prof. Dr. Sybille Steinbacher für das Fritz Bauer Institut.

„Es ist erschütternd, welche Verbrechen 1944/45 unter aller Augen im Gallusviertel verübt wurden. Und es ist erschütternd, wie lange man sie in der Stadtlandschaft systematisch verdrängte. Die Forschung von Andrea Rudorff bietet uns nun die wissenschaftliche Grundlage, eine neue, würdige Gedenkkultur an die Gefangenen des Konzentrationslagers in den Adlerwerken zu entwickeln.“, so Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig.

Das Konzentrationslager in den Adlerwerken mit dem Tarnnamen „Katzbach“ wurde 1944 als Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof errichtet. Die meisten Gefangenen stammten aus Polen, viele von ihnen waren am Warschauer Aufstand beteiligt. In den Adlerwerken mussten sie unter grauenvollen Bedingungen Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten. Nur in wenigen Lagern war die Sterblichkeit von Zwangsarbeitern so hoch wie hier: Über ein Drittel der nach Frankfurt verschleppten Menschen starb binnen weniger Wochen und Monate aufgrund von Unterernährung, katastrophalen Lebensbedingungen und Gewalt. 1945 wurde das Lager aufgelöst und die Gefangenen auf einen Todesmarsch geschickt, den ein Großteil von ihnen nicht überlebte.

Bis heute ist vielen Frankfurterinnen und Frankfurtern unbekannt, dass sich mitten in der Stadt ein Konzentrationslager befand. Die Stadt Frankfurt setzt sich in enger Kooperation mit dem Förderverein für die Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte KZ Katzbach in den Adlerwerken und zur Zwangsarbeit in Frankfurt am Main für eine neue Gedenk- und Erinnerungskultur im Gallus ein.
 

Dezernat Kultur und Wissenschaft
Pressesprecherin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit
Jana Kremin
Hausanschrift: Brückenstraße 3-7, 60594 Frankfurt am Main
Telefon: 069 – 212 49232; Fax: 069 – 212 97 49232
E-Mail: jana.kremin@stadt-frankfurt.de
 

Kontakt für Journalisten:

Pressestelle

Hanna Immich

Tel.:
(069) 212 49232
Fax:
(069) 212 9749232
Email: