11.10.2019 - Zum Tod von Ulrike Crespo

 

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
11.10.2019


Zum Tod von Ulrike Crespo

Zum plötzlichen Tod von Ulrike Crespo spricht Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig ihrer Familie ihr tiefes Mitgefühl aus und würdigt die Verstorbene als herausragende Persönlichkeit: „Mit Ulrike Crespo verliert die Stadt Frankfurt eine bedeutende Mäzenin, die viel für diese Stadt und ihre Menschen getan hat. Ulrike Crespo setzte sich seit Jahrzehnten mit der von ihr gegründeten Crespo Foundation für Kunst, Bildung und Soziales dieses Landes ein. Ihr vorbildliches Engagement galt vor allem benachteiligten Menschen in der Gesellschaft. Ein besonderes Anliegen war es ihr, jungen Frauen mit Migrationsgeschichte die kulturelle und berufliche Weiterbildung zu ermöglichen. Ulrike Crespo hat sich zudem über Jahre für die zeitgenössische Literatur verdient gemacht. Seit ihrer Gründung hat die Crespo-Foundation den OPEN MIKE, einen der wichtigsten literarischen Nachwuchswettbewerbe im deutschsprachigen Raum, maßgeblich gefördert und auch konzeptionell weiterentwickelt. Diesem langjährigen Engagement folgte als Eigenprojekt der Crespo-Foundation mit „WORTMELDUNGEN“ ein ambitionierter und klug konzipierter Literaturpreis für gesellschaftskritische Kurztexte, der eine Lücke in der deutschen Preislandschaft füllt. Mit ihrer Person stand Ulrike Crespo für diese Förderung der Literatur und hat durch ihre persönliche Teilnahme gezeigt, wie wichtig ihr diese Kunstsparte ist. Angetrieben von ihrer Neugier und ihren Interessen, habe ich Ulrike Crespo darüber hinaus als warmherzige, zugewandte Persönlichkeit erlebt. Die Arthur von Weinberg-Plakette der Stadt Frankfurt am Main für ihr vielfältiges Engagement konnte sie leider nicht mehr entgegen nehmen. Ich bin sehr traurig über die Nachricht ihres Todes, die mich im Urlaub erreichte und werde sie sehr vermissen.“

Ulrike Crespo wurde am 20. Dezember 1950 in Fulda geboren. Sie studierte nach einer Ausbildung im Hotelfach und im Tourismus Französisch, Kunstgeschichte und Archäologie in der französischen Schweiz. 1980 zog sie von dort nach Frankfurt am Main und unterrichtete dort u.a. Deutsch für Ausländer. Von 1985 bis 1990 studierte sie Psychologie und arbeitete anschließend in der psychosomatischen Abteilung der Universitätsklinik der Goethe-Universität. 1995 trat sie einer Praxisgemeinschaft in Frankfurt am Main bei. Nach der Approbation als psychologische Psychotherapeutin engagierte sie sich unter anderem in einem Ausbildungsprojekt in Gruppenanalyse für Mediziner in der Ukraine.

Mit der von ihr gegründeten Crespo Foundation setzte sie Förderprogramme in den Bereichen Familie, Begleitung auf dem Bildungsweg, ästhetische Bildung und Kunst um. Ihr Motto, das auch zum Grundsatz ihrer Stiftung wurde: „Menschen stark machen!“ So wurden beispielsweise Modellvorhaben in der beruflichen und kulturellen Bildung von Frauen mit Migrationshintergrund entwickelt. Gemeinsam mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main entwickelte die Stiftung das Projekt Primacanta, ein Weiterbildungsprojekt für Musiklehrende an Frankfurter Grundschulen, das alle Frankfurter Grundschüler über das Singen an das aktive und freudige Musizieren heranführen soll. Seit einigen Jahren widmet sie sich zudem intensiv der Fotografie und veröffentlichte mehrere Bildbände. Am 22. Oktober hätte sie bei einer Feierstunde im Kaisersaal die Arthur von Weinberg-Plakette der Stadt Frankfurt verliehen bekommen. Diese wird nun zu einem späteren Zeitpunkt der Crespo Foundation übergeben und Ulrike Crespo posthum ausgezeichnet. Ulrike Crespo ist im Alter von 68 Jahren verstorben.
 

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