03.06.2019 - Digital Revolution (4. Juni - 20. Oktober 2019)

 

 

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
03.06.2019

Ausstellung "Digital Revolution" (4.6.-20.10.2019) im DFF - Deutschen Filminstitut und Filmmuseum

Was ist digitale Kreativität? Und wie hat sie sich entwickelt? Die Ausstellung Digital Revolution, zu sehen vom 4. Juni bis zum 20. Oktober 2019 im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt, geht diesen Fragen nach. Was als „digitale Revolution“ unsere gesamte Lebenswelt grundsätzlich verändert hat, unsere Wahrnehmung und die Art, wie wir uns der Welt mitteilen, brachte auch Künstler/innen dazu, neue Ausdrucksformen zu erproben.

Keyvisual "Digital Revolution" DFF Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Die von Conrad Bodman für das Barbican in London kuratierte Ausstellung zeigt, wie sich Kunst und insbesondere Film, durch digitale Technologien seit den 1970er Jahren verändert und erweitert haben – von den ersten digitalen Effekten wie dem verpixelten Gesichtsfeld eines Roboters in WESTWORLD (US 1973) bis hin zu den computergenerierten Weltraumansichten, die in GRAVITY (US 2013) den Eindruck völliger Schwerelosigkeit entstehen lassen. Die Besucher/innen können dabei zahlreiche Objekte, Spiele, und Kunstwerke wiederentdecken und ausprobieren.

Der Begriff der „digitalen Revolution“ bezeichnet fundamentale Änderungen durch digitale Technologien, die seit Anfang der 1990er Jahre unser Arbeits- und Privatleben komplett neu bestimmen. Dass dem großen Umbruch seit mehr als 50 Jahren zahlreiche Einzelinnovationen, Experimente und die Entwicklung neuer Kunstgattungen vorausgingen, zeigt die Ausstellung Digital Revolution. Sie bringt erstmals die Werke von Filmschaffenden mit denen bildender Künstler/innen, Designer/innen, Musiker/innen und Spieleentwickler/innen zusammen, die alle digitale Techniken nutzen, um auf ihrem Gebiet Neues zu schaffen.

Damit verdeutlicht sie anschaulich die engen Verflechtungen und wechselseitigen Einflüsse durch neue Arbeitsformen und die stete Weiterentwicklung von Software, zeigt aber auch ästhetische Konstanten: So entstand etwa mit der europäischen „Demoszene“ in den 1980er Jahren ein kreatives Netzwerk aus experimentierfreudigen Digitalkünstler/innen, die kurze, musikalisch unterlegte Echtzeit-Animationen gestalteten. Daraus gingen in den folgenden Jahren erfolgreiche Programmierer hervor, darunter Jaakko Iisalo (Angry Birds). Die Quantel Paintbox revolutionierte 1981 die Fernsehgrafik und 1989 veränderte James Camerons THE ABYSS die Filmwahrnehmung des Publikums. Beide basierten auf Vorläufern der heute vor allem von Grafiker/innen geschätzten Software Photoshop; und der Quader als gestalterischer Ausgangspunkt prägt nicht nur die zufallsgenerierte Arbeit Builder Eater (Paul Brown, 1977), sondern auch das Nintendo-Spiel Tetris (1984), die Pixelkunst von eBoy (Pixorama, 1997), und das Open-World-Game Minecraft (2009).

Die Ausstellung beginnt mit einer „Archäologie des Digitalen“, einer breit angelegten Präsentation von Meilensteinen der Digitalen Revolution in Gestalt von Geräten aus der Computergeschichte und zeitbasierten Arbeiten wie Spielen, Film- und Videobeispielen sowie Musik seit den 1970er Jahren, beginnend mit Lillian Schwartz‘ computergenerierter Grafik Pixillation (1970).
In den folgenden Räumen löst sich die Ausstellung von der Chronologie und blickt auf Disziplinen und Methoden digitalen künstlerischen Arbeitens, auf Kreativkulturen und digitale Gemeinschaften, die zum Teil in offenen Systemen programmieren und entwickeln.

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