01.08.2019 - 75. Jahrestag des Warschauer Aufstandes

 

Der Oberbürgermeister
Peter Feldmann

Die Kulturdezernentin
Dr. Ina Hartwig

PRESSEINFORMATION
01.08.2019

75. Jahrestag des Warschauer Aufstandes

Gemeinsames Gedenken von Oberbürgermeister Peter Feldmann, dem Generalkonsul der Republik Polen Jakub Wawrzyniak und Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig

Am Donnerstag, 1. August, hat Oberbürgermeister Peter Feldmann gemeinsam mit dem polnischen Generalkonsul Jakub Wawrzyniak und Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig des Warschauer Aufstandes vor 75 Jahren gedacht. Der Oberbürgermeister und der Generalkonsul erinnerten am Mittag im Rahmen einer gutbesuchten Gedenkveranstaltung mit einer Kranzniederlegung bei den Adlerwerken im Gallus an die zur Zwangsarbeit nach Frankfurt deportierten Warschauer und die anderen Opfer des Konzentrationslagers „Katzbach“.

Am Nachmittag gedachten Generalkonsul Wawrzyniak und Kulturdezernentin Dr. Hartwig mit einer weiteren Veranstaltung und Kranzniederlegung an der Grabstätte der Opfer des Konzentrationslagers auf dem Hauptfriedhof der 528 Menschen, die als Gefangene in den Adlerwerken starben bzw. ermordet wurden. Zahlreiche Vertreter der Frankfurter Zivilgesellschaft und der polnischen Gemeinde in Frankfurt und in Hessen nahmen an der Veranstaltung teil.

Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Heute am 75. Jahrestag des Warschauer Aufstandes erinnern wir der 528 Opfer des Konzentrationslager Katzbach. Erinnerung und Aufarbeitung sind untrennbar miteinander verbunden. Unser gemeinsames Gedenken steht dafür, dass Feindschaft zu Freundschaft wurde, gelebt in der vertrauensvollen Städtepartnerschaft mit Krakau. Es ist wichtig, dass wir auch weiterhin die Entstehung von Ressentiments bekämpfen.“

Generalkonsul Jakub Wawrzyniak sagte anlässlich der Gedenkveranstaltung: „Der Warschauer Aufstand nimmt einen besonderen Platz in Herzen aller Polen ein. Es war eine der heroischsten Erhebungen in der tragischen Geschichte des gesamten Zweiten Weltkrieges: 63 Tage voller Tapferkeit, Aufopferung, Hoffnung, Begeisterung, Bitterkeit, Verzweiflung und Schmerz. Ich bin stolz und gerührt, dass wir heute an diese besondere Tapferkeit und Aufopferung gerade hier in Frankfurt am Main erinnern und der Helden und Opfer gedenken. Hierher, in das in den Adlerwerken errichtete Konzentrationslager, wurden nach der brutalen Niederschlagung des Warschauer Aufstandes viele Aufständische gebracht. Von den über 1.600 Häftlingen, mehrheitlich Polen, überlebten nur wenige. An diesem besonderen Tag gedenken wir auch ihnen. Cześć i chwała bohaterom! – Ruhm und Ehre für die Helden!“

Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig stellte heraus: „Die Stadt Frankfurt ist aufs Schrecklichste mit dem Warschauer Aufstand verbunden. Nach seiner Niederschlagung wurden Widerstandskämpfer und polnische Zivilisten hierher verschleppt, wo sie gemeinsam mit Häftlingen aus anderen Ländern Zwangsarbeit leisten mussten und in vielen Fällen zu Tode gequält wurden. Ich betrachte es als unsere moralische Verpflichtung, eine würdige Erinnerung an das Konzentrationslager und seine Opfer zu entwickeln. Nach einer deutsch-polnischen Perspektive auf diesem Weg zu suchen, ist unverzichtbar.“

Der Warschauer Aufstand begann am 1. August 1944. Damals versuchten Angehörige des polnischen Widerstands, die von den Deutschen besetzte Stadt zu befreien, der sich die Rote Armee bereits näherte. Die Deutschen reagierten mit brutaler Gewalt gegen die Aufständischen wie die Zivilbevölkerung. Der Aufstand konnte erst nach 63 Tagen niedergeschlagen werden, anschließend wurde ein Großteil der Widerstandskämpfer sowie der Warschauer Zivilbevölkerung in deutsche Konzentrationslager deportiert.

Das Konzentrationslager „Katzbach“ in den Adlerwerken wurde 1944 eingerichtet und gilt als eines der schlimmsten seiner Art. Die Gefangenen mussten unter grauenhaften Bedingungen Zwangsarbeit leisten und wurden vielfach erniedrigt, gefoltert oder sogar ermordet. Der Großteil der Häftlinge stammte aus Polen.


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