Der Kulturdezernent
Prof. Dr. Felix Semmelroth
PRESSEINFORMATION
01.07.2013
Rolf Böttcher
Im Spiegel der Phantasie
Arbeiten auf Papier
Pressetermin: Montag, 1.7.2013, um 11 Uhr
Eröffnung der Ausstellung: Montag, 1.7.2013, um 18 Uhr
Ort: Dormitorium des Instituts für Stadtgeschichte im Karmeliterkloster,
60311 Frankfurt, Münzgasse 9
Dauer der Ausstellung: 2.7. – 27.10.2013
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 18 Uhr
Eintritt: frei
Gruppenführungen nach Vereinbarung
Öffentliche Führungen mit Hetty Krist: 7. und 28.7., 1. und 29.9. sowie 27.10.2013 (Kosten: 5 €, ermäßigt 2,50 €)
„Letzten Endes gibt es nichts Wertloseres als einen Bleistiftstummel (oder eine Feder) und ein Stück Papier, aber auch nichts Schwierigeres, als daraus ein Kunstwerk zu schaffen.“
(Hetty Krist)
Mit der Ausstellung „Im Spiegel der Phantasie“ zeigt das Institut für Stadtgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main im Dormitorium des Karmeliterklosters eine retrospektive Ausstellung mit 85 Arbeiten auf Papier des lange in der Main-Metropole wirkenden Künstlers Rolf Böttcher (1929–2001). Seine Werke befassen sich mit den Themen Landschaft, Stillleben, Porträt und Szenen.
„Rolf Böttchers Virtuosität fasziniert noch heute“ bemerkt Kulturdezernent Prof. Felix Semmelroth, „denn seine Arbeiten sind meisterhaft nach Erlebtem und Empfundenem formuliert. Vor allem seine figürlichen Federzeichnungen spiegeln seine Gabe, der Künstlerseele Ausdruck zu verleihen.“
Rolf Böttcher wurde 1929 in Stendal geboren. Nach dem Abitur floh er im Jahr 1948 in die westlichen Zonen. Von 1953 bis 1957 studierte Böttcher an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach am Main, und an der Frankfurter Städelschule bei Professor Heinz Battke.
Rolf Böttcher war freiberuflich für Verlage tätig und sah im Zeichen- und Aquarellunterricht einen wichtigen Teil seines künstlerischen Wirkens. 1974 heiratete er die holländische Zeichnerin und Malerin Hetty Krist.
Böttcher nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil. Stellvertretend für seine Einzelausstellungen sind die Präsentationen seiner Arbeiten in Frankfurt am Main zu nennen: Galerie am Dom 1967, Kommunale Galerie 1973 und Karmeliterkloster 1992. Im Jahr 1987 zeichnete die Heitland-Foundation in Celle Böttcher mit ihrem Kunstpreis aus. Rolf Böttcher unternahm zwischen 1960 und 1975 Studienreisen durch Europa sowie nach Afrika und Ostasien. Eine weitere Studienreise führte ihn 1991 nach Südamerika, unter anderen in das Amazonasgebiet. Im Jahr 2001 starb Rolf Böttcher in Frankfurt am Main.
„Rolf Böttcher im Institut für Stadtgeschichte zu zeigen“, sagt Dr. Evelyn Brockhoff, „ist für mich ein gelungenes Beispiel dafür, dass sich das historische Erbe dieser Stadt eben nicht nur durch Dokumente und alten Fotografien recherchieren lässt“.
Charakteristisch ist seine Formwelt. Durch die oft fließenden Übergänge von Gegenständlichkeit zu Abstraktion entsteht eine Übersetzung in eine völlig eigenartige und individuelle Realität, die ihn zu einem unverwechselbaren Künstler macht.
Böttcher beherrscht die ganze Palette der künstlerischen Möglichkeiten von der Sparsamkeit zeichnerischer Gestik über Bildformen von vibrierender Nervosität bis zum gewirkten Gespinst eines dichten Bildorganismus. Er ist kein Provokateur, eher stiller Beobachter. Seine Köpfe und Gestalten entwickelt er aus der Erinnerung oder erfindet sie visionär. Landschaften haben oftmals einen bedrohlichen Charakter, Räume sind menschenleer. Das Memento mori überspielt er mit Nonchalance. Trotzdem werden seine Bilder häufig zu Sinnbildern der Vergänglichkeit.
Im Zentrum der Ausstellung steht ein Zyklus zur Frankfurter B-Ebene. Mit dem Lineal gezogene Linien und graufarbig gespritzte Flächen formen sich zu der nüchternen, ausdruckslosen Architektur der U-Bahn-Station. Nicht die Passagiere der U-Bahn auf ihrem Weg durch die unterirdische Station, sondern Straßenmusiker und Obdachlose sind das Thema dieser Arbeiten. „Outsider“ nannte Böttcher diese Menschen, denen er in der B-Ebene der Hauptwache wiederholt begegnete und die er dort beobachtete. Die Architektur in ihrer flächigen, eintönigen Wirkung tritt in Wechselwirkung zu der filigranen, unruhigen Zeichnung der in Bewegung befindlichen Figuren.
Für Böttcher ist die Zeichnung der Ursprung der Kunst. „Sie wartet in graphischen Sammlungen der Museen, an den eigenen vier Wänden oder in der Sammelmappe auf ihre Vorzeigestunde und entfaltet ihren Zauber am liebsten dem Augenmenschen, der sie vorsichtig in der Stille in die Hand nimmt.“
Werke von Rolf Böttcher befinden sich unter anderen in der grafischen Sammlung der Albertina in Wien, im Herzog Anton Ullrich-Museum in Braunschweig, im Museum Ludwig Koblenz sowie im Museum Wiesbaden.
Während der Ausstellungsdauer können im Institut für Stadtgeschichte die Bildbände „Rolf Böttcher. Das Erlebnis der Phantasie“ (18.50 €) sowie „Rolf Böttcher. Zeichnungen“ (12 €) erworben werden.
Pressebilder, Flyer, Plakat und diese Pressemitteilung zum Download unter:
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Die Pressebilder dürfen nur im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ausstellung „Rolf Böttcher. Im Spiegel der Phantasie. Arbeiten auf Papier“ und unter Nennung der Rechteinhaber verwendet werden.
Informationen:
Susanne Kujer, Kulturamt Frankfurt am Main, Referentin für Bildende Kunst
Telefon: 069 - 212 33550, E-Mail: susanne.kujer@stadt-frankfurt.de
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