Das Museum zeigt eine Ausstellung über vier Frankfurter Künstlerinnen, die heute beinahe vergessen sind.
In den letzten Jahren rückten in Museumsausstellungen immer wieder Künstlerinnen in den Fokus, die während des Nationalsozialismus ins Exil gingen und aus dem internationalen Kunstfokus der Nachkriegszeit verschwanden (Lotte Laserstein) und/oder deren Kunst nicht zu den Avantgarden der Nachkriegszeit gehörten (Ottilie W. Röderstein).
Das Jüdische Museum Frankfurt sieht einen seiner wichtigsten Sammlungsschwerpunkte im Aufspüren, Sammeln und Erforschen von Frankfurter jüdischen Künstler*innen der sogenannten „verlorenen Generation“. Schon in den ersten Jahren seiner Gründung hat das Museum Künstler, die nach 1933 Frankfurt verlassen mussten, wiederentdeckt und dem Publikum neu präsentiert (Samson Fritz Schames (1989), Hanns Ludwig Katz (1992)). Nun widmet sich das Museum vier Frankfurter Künstlerinnen, die das künstlerische Leben im Frankfurt der 1920er Jahre prägten und sich durch ihre kosmopolitische Lebensweise neben ihren männlichen Kollegen zu behaupten wussten. Sie genossen einen großen Bekanntheitsgrad, doch die Machtübernahme der Nationalsozialisten bereitete ihren Karrieren ein Ende, und auch nach der Schoah geriet ihr Leben und Schaffen in Vergessenheit.
Die geplante Ausstellung macht es sich zur Aufgabe die Karrieren der Künstlerinnen Erna Pinner (1890, Frankfurt a.M. – 1987, London), Rosy Lilienfeld (1896, Frankfurt a.M. – 1942, Auschwitz), Amalie Seckbach (1870, Hungen – 1944, Theresienstadt) und Ruth Cahn (1875, Frankfurt a.M. – 1966, Frankfurt a. M.) gebührend zu würdigen und sie im Kontext ihrer Zeit zu verorten.