Max Ernst (1891-1976) gehört zu den Leitfiguren der Kunst des 20. Jahrhunderts und ist Herzstück unseres Galerieprogramms. Alle Entwicklungsphasen des Dadaismus und Surrealismus vereinend, hinterließ er ein an Widersprüchen und Sprüngen reiches Œuvre, in das sein Interesse an Psychoanalyse und Kosmologie ebenso Eingang fand wie die Ethnologie oder die Mythen der Menschheit. Sein Talent, seine Leidenschaft und Kreativität gingen auch in seine Nachfahren über: Jimmy Ernst (1920-1984), Sohn aus erster Ehe, war schon vor seinem Vater in die USA emigriert. Ab den 1940er Jahren etablierte er sich dort als abstrakter Maler und wichtiges Mitglied der jungen amerikanischen Abstrakten Expressionisten. Mit dem Werk von Jimmy Ernsts Tochter Amy Ernst (*1953) werden die Fäden der Kunstgeschichte in die zeitgenössische Kunst gesponnen. In der Druckgrafik hat die Künstlerin ihre unverwechselbare Formensprache gefunden und überzeugt mit Kompositionen, die Collage- und Frottagetechniken mit fotografischen Methoden vereinen und so hochassoziative Werke zwischen Landschaft und Figur entstehen lassen.
Der Fokus der Ausstellung liegt auf dem Schaffen der einzelnen Künstler in ihrer individuellen Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie und Ideenwelt und untersucht zugleich die unterschiedlichen Einflüsse und künstlerische Entwicklung innerhalb des Familienkreises Ernst.