07. bis 10. September 2023
exff möchte einen Begegnungsraum ermöglichen, in dem vier Tage lang filmische Erkundungen vorgeführt werden, die Film in seiner spezifischen Medialität und seinen unterschiedlichen Materialitäten als eigenständige Kunstform ausloten. Filmische Arbeiten dieser Art haben einen schwierigen Stand. Sie fügen sich weder in eine auf Spiel- und Dokumentarfilme konzentrierte Filmlandschaft noch den gängigen Logiken des Kunstbetriebs, weshalb es nur wenig Gelegenheiten gibt, sie als Teil einer erweiterten, lebendigen Kinokultur erfahren zu können.
In Programm der exff werden sowohl verschiedene analoge Formate, von Super 8 über 16mm und 35 mm, als auch digitale Produktionen und Digitalisate restaurierter Filme zu sehen sein. Während digitale Aufnahme- und Vorführungsprozesse in der populären Filmproduktion das analoge Filmschaffen nahezu gänzlich ersetzt haben, genießen die verschiedenen photochemischen Filmformate in der zeitgenössischen Experimentalfilmszene eine besondere Wertschätzung.
Das Programm besteht aus zwei größeren Werkschauen zu den Arbeiten von der aus Mühlheim an der Ruhr stammenden Filmemacherin und bildenden Künstlerin Dore O. und dem US-amerikanischen Filmemacher, Künstler und Glasmaler Jerome Hiler, einer Retrospektive zur jugoslawischen Amateurfilmemacherin Tatjana Ivančić und einer Zusammenstellung verschiedener Arbeiten von Filmemacher:innen, mit Bezug zu Frankfurt bzw. dem Rhein-Main-Gebiet (Filme von Günter Zehetner, Milena Gierke, Monika Schwitte und Gunter Deller).
Darüber hinaus wird es verschiedene Programme zeitgenössischer Arbeiten aus den letzten zehn Jahren geben (so das Eröffnungsprogramm, das Programm „Spurensuche“ und der Abschluss mit dem neuesten Film von Daïchi Saïto). Der spanische Super 8 Film- und Performancekünstler Bruno Delgado Ramo wird in Frankfurt zu Gast sein und einen Einblick in sein filmisches Werk geben. Masha Matzke von der Deutschen Kinemathek in Berlin war maßgeblich an der Konzeption der Werkschau zu Dore O. beteiligt und wird im Rahmen des Festivals über ihre Restaurierungs- und Digitalisierungsarbeit der gezeigten Filme berichten.