Als 1975 das Bildungs- und Kulturzentrum Frankfurt, ein für die damalige Zeit einzigartiger Gebäudekomplex für die vielfältige kulturelle und pädagogische Nutzung, in unmittelbarer Nähe des Höchster Bahnhofs eröffnet wurde, war dies auch die Geburtsstunde des Filmforum Höchst: Hervorgegangen aus dem VHS Filmstudio begann das Filmforum im November 1975 seinen Spielbetrieb im "Bikuz" mit 35mm und 16mm Projektionen. Das Programm wurde von einem Kollektiv, wie es für die Filmclub- und kommunale Kinobewegung in den 1970er Jahren üblich war, zusammengestellt, organisiert und vorgeführt. Betrieben wird seit jeher das Filmforum von der Volkshochschule Frankfurt und ist damit zu 100 Prozent ein kommunales Kino.
Wenn auch das Kino 1987 aus dem Mehrzweckgebäude auszog und im ersten Stock des ehemaligen Traditionskinos Neues Theater in der Emmerich-Josef-Straße einen richtigen Kinosaal als Abspielstätte zugeteilt bekam, so blieb der kultur-pädagogische Charakter und die Organisationsform der Einrichtung erhalten: Heute wie damals sind alle Mitarbeiter/innen des Filmforums an der Programmerstellung, an der technischen Durchführung und an der Präsentation des Programms vor dem Publikum beteiligt.
Die sorgfältig ausgewählte Programm-Mischung enthält gehobenes Arthouse-Programm und Independent-Kino. Schwerpunkte sind seit jeher das französische, britische, aber auch das lateinamerikanische und afrikanische Kino. Das Filmforum setzte sich intensiv mit den weltweit spürbaren filmgeschichtlichen Umwälzungen der 70er Jahre auseinander – inklusive ihrer Nachwirkungen bis heute.
Im regulären Programm ist es den Veranstaltern ein Anliegen, die aktuellen Filme anhand von Herkunft, Form und/oder Thematik miteinander zu einen. Die Verbindung kann sich etwa auf das Produktionsland, den Filmemacher, aber auch auf Thematik und Perspektive der jeweiligen Produktionen beziehen. Ziel ist es, dem Zuschauer – durchaus auch mit Rückgriffen in die Filmgeschichte – inhaltliche, formale, aber auch historische und sozio-politische Zusammenhänge deutlich zu machen.
Zwei Mal in der Woche laufen Kinderfilme. In regelmäßigen Abständen veranstaltet das Kino die Festivals „Africa Alive“ (Januar), „Cuba im Film“ (Mai/Juni), „Venezuela im Film“ (Oktober) und „Kurdisches Filmfestival“.
Seit März 2012 besitzt das Filmforum Höchst neben 16mm- und 35mm Projektoren modernste digitale Vorführtechnik.
Regelmäßig wird das Filmforum Höchst für sein sehenswertes Programm mit dem hessischen Filmpreis für nicht gewerbliche Kinos ausgezeichnet. Im Jahr 2013 zeichnete die Jury das Filmforum erneut mit dem 1. Platz dieser Kategorie aus:
"Besonders hervorgehoben werden soll in diesem Jahr zum wiederholten Male das Filmforum Höchst. Angesiedelt in der Frankfurter Peripherie präsentieren die Gestalter herausragend kuratiertes Programm. Besondere Aufmerksamkeit wird den derzeit selten gezeigten Kinematografien Afrikas und Lateinamerikas sowie dem frankophonen Kino gewidmet. Europäische Filme und Kurzfilme werden immer im Kontext präsentiert. Häufig begleiten Gäste und Gespräche die Vorführungen. So schaffen es die Kinobetreiber, im lebendigen Diskurs über Filme, das Kino zum sozialen Raum zu gestalten, weit über das bloße Vorführen von Filmkunst hinaus."