Neugestaltung Vorfahrt Terminal 1 Flughafen Frankfurt

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Generalplaner: netzwerkarchitekten GmbH
Auftraggeber: Fraport AG
Tragwerk: S.A.N. Beratende Bauingenieure GmbH, Darmstadt
TGA: tga 5, Frankfurt a. M.
Lichtplanung: Martin Klingler, Lichttechnik
Fertigstellung: 2016
Standort: Flughafen Frankfurt

Innerhalb einer 16-monatigen Bauzeit, unter laufendem Betrieb, wurde die 550 Meter lange Vorfahrt vor dem mittlerweile über 40 Jahre alten Terminal in der Ankunftsebene deutlich aufgewertet und modernisiert. Die alte Lochsteinfassade wurde durch eine helle Metall-Glas-Oberfläche ersetzt, der Belag der Gehwege und der Vorfahrtsstraße wurden komplett und schwellenlos erneuert. Der gesamte Bereich vor dem Terminal 1 ist nun dank einer neuen Beleuchtung heller und freundlicher, und durch die Verkehrsberuhigung der terminalnahen Straße für Fußgänger attraktiver geworden. Mehrere auf der Mittelzone positionierte große LED-Wa¨nde, erga¨nzt durch ein Lichtband auf der Terminalfassade, machen den Bereich zu einem multimedialen Erlebnisraum. Mit dieser umfassenden Sanierung wurde die Aufenthaltsqualität für die Passagiere, deren Abholer aber auch die der Flughafenbeschäftigten deutlich verbessert.

Im Zuge der Neugestaltung wurde die Vormauerung samt rückwärtiger Dämmung des Bestandsgebäudes rückgebaut, eine neue Dämmung aufgebracht und die neue Fassade mit einem Abstand von ca. 2,65 m vor dem bestehenden Terminal über eine Länge von 430 m errichtet. Die neue Fassade ist zweigeteilt und besteht im unteren Teil aus Glaselementen, im oberen Teil aus natur-eloxierten Aluminumkassetten. Die großformatigen Gläser bestehen aus weiß-opaken und der darüber liegende Streifen aus transluzenten, farbig hinterleuchteten VSG-Scheiben. Der Sockelbereich wurde aus Edelstahl hergestellt und mit einem Anprallschutz versehen. Die Tragkonstruktion der Fassade wurde aus Stahlprofilen gestellt, die konstruktiv an die vorhandenen Stahlstützen in der Bestandsfassade anschließen. In dem entstehenden Zwischenbereich hinter der neuen Fassade befinden sich neue Schaltschränke, Elektrotrassen, Sprinklerleitungen sowie Wärmetauscher. Im Bereich der bestehenden Ausgänge aus dem Terminalgebäude wird über eine Ausrundung der Gläser und Metallkassetten von der neuen Fassadenvorderkante zum Bestand vermittelt. Die neuen Portalschilder mit weiß leuchtenden 3D Lettern auf blauem Farbverlauf sitzen um 1,20 m zur neuen Fassadenvorderkante zurückversetzt. Die auf der gegenüberliegenden Seite der Vorfahrt angeordneten Bauteile wurden, wie die Wände in den Tordurchfahrten, mit weißen Emaille Kassetten bekleidet.

Der Bodenbelag der Vorfahrt wurde auf einer Fläche von ca. 6.800,00 m2 komplett zurückgebaut und erneuert. Im Rahmen dieser Erneuerung wurden tiefgreifende Sanierungsarbeiten an dem darunterliegenden Bestandsgebäude unter laufenden Betrieb vorgenommen. Farblich bildet der neue, dunkelgraue Bodenbelag aus Betonwerkstein einen starken Kontrast zu den hellen Wand- und Deckenflächen.

Im Bereich der Einfahrten Tor 12 und Tor 13, welche vom Passagierstrom durchquert werden, wurde die abgehängte Decke durch eine helle, akustisch wirksame Abhangdecke aus farblos eloxiertem Aluminium mit einem neuen Beleuchtungssystem ersetzt.

Zwei insgesamt 960 m lange durchgehende LED-Lichtba¨nder beinhalten drei Komponenten: Eine Direkt-Beleuchtung für die Ausleuchtung der horizontalen Nutzflächen, eine Fassaden-Beleuchtung als „Wallwasher“ und eine nach oben gerichtete Deckenaufhellung. Die beiden neuen Lichtbänder verlaufen links und rechts der Fahrbahn. Während das äußere Band über die gesamte Länge des Vorfahrt-Bereiches geradlinig durchläuft, ist das fassadenseitige Leuchtband an den Ausgängen unterbrochen, folgt der Krümmung der neuen Fassade und weist auf die Ausgänge des Terminals hin. Alle Lichtkomponenten sind stufenlos zwischen einer warmen und einer kühlen, tageslichtähnlichen Farbe in Abhängigkeit zur Tageszeit steuerbar.

In 6 der 8 Einhausungen der Treppenaufgänge sind großflächige LED-Monitore bündig in die Fassadenverkleidung integriert. Diese orientieren sich zu den gegenüberliegenden Terminalausgängen und werden mit Werbung bespielt. Ergänzt werden diese von einem über die gesamte Länge durchlaufenden, schmalen, dynamisch hinterleuchteten Lichtstreifen, der in die gegenüberliegende Terminalfassade integriert ist. Inhaltlich wird der Streifen durch videotechnisch ansteuerbare LED-Module hinterleuchtet, die in Anlehnung an die Inhalte der Videoflächen an den Treppenabgängen dezente Farbeffekte erzeugen.

Text: netzwerkarchitekten

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